Schritt für Schritt dem Funk auf der Fährte: Digitalfunk

Unsere Abteilung Langwied-Lochhausen erhielt eine Führung durch die Integrierte Leitstelle München, auf der Feuerwache 4 (Schwabing)

Nach einem erfolgreichen Fortbildungsabend in der zweiten Januarwoche zum Thema "Fahrzeugfunk/Einsatzstellenfunk", folgte am Freitag, den 25.01.2019 im Rahmen einer abteilungsinternen Fortbildung der Besuch des dazu passenden großen Bruders – die Integrierte Leitstelle (ILS) auf der Feuerwache 4 (Schwabing).

Ziel dieser Veranstaltung war es, einen Einblick in die Abläufe, sowie in die groben Strukturen unseres Hauptgesprächspartners (Leitstelle) zu bekommen.

Was haben die Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner von Langwied-Lochhausen mit der Leitstelle München zu tun?

  • Leitstellenseitige Alarmierung der ehrenamtlichen Kräfte über "Piepser" (Funkmeldeempfänger)
  • Gegenseitiger Austausch von einsatzrelevanten Informationen
  • Nachforderung von weiteren Rettungskräften, z. B. weitere Feuerwehrfahrzeuge, Rettungsdienst, Polizei, Notdienst-Stadtwerke uvm.
  • Dokumentation von diversen Meldungen
  • Recherchearbeiten zur Unterstützung der im Einsatz befindlichen Einheiten, z. B. Rettungskarte, wenn nicht im verunfallten PKW vorhanden

In der Integrierten Leitstelle laufen, neben diversen Stand- und Wählverbindungen zu anderen Organisationen, 40 ISDN-Kanäle für den Notruf 112 und acht ISDN-Kanäle für die Krankentransportnummer 19 222 zusammen.

Den Disponenten stehen für ihre Arbeit 22 gleichwertige Einsatzleitplätze (ELP) zur Verfügung. Neben fest zugewiesenen Aufgaben (wie Funkeinsatzführung Feuerwehr, Rettungsdienst oder Krankentransport) können in Spitzenzeiten Notrufe auf sieben Einsatzleitplätzen gleichzeitig angenommen werden.

Für Großeinsätze und Unwetterlagen stehen zehn zusätzliche Telefonplätze in der abgesetzten Notrufannahme (ANA) zur Verfügung, die in kürzester Zeit besetzt werden. Sie unterstützen die regulären Einsatzleitplätze bei der Annahme von Notrufen.

Das Herzstück der Integrierten Leitstelle ist ein moderner Einsatzleitrechner. Dieser überwacht den Einsatzstatus von insgesamt 2.100 Feuerwehr-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzfahrzeugen.

Alle taktisch relevanten Daten, von Einsatzeröffnung bis zum Einsatzende, und alle dem Einsatz zugeordneten Fahrzeuge werden im Computer dokumentiert und in einer Datenbank abgelegt. Auf diese Daten greift, neben der statistischen Auswertung, auch ein Programm zurück, das die Einsatzkosten ermittelt und an die Gebührenabrechnung weiterleitet.

Geht ein Notruf ein, so hilft der Einsatzleitrechner dem Disponenten bei der Auswahl der geeigneten, nächstgelegenen Fahrzeuge und übernimmt auf Wunsch deren Alarmierung. Ein grafisches Informationssystem unterstützt ihn dabei. Es zeigt automatisch den zugehörigen Ausschnitt des Stadtplanes an. So ist der Disponent in der Lage, schnell taktische Entscheidungen zu treffen und Fahrzeuge auf dem schnellsten Weg an den Einsatzort heranzuführen. In einer Datenbank kann der Disponent einsatztaktisch relevante Informationen recherchieren: die besten Anfahrtswege zum Einsatzort, das Gefahrenpotenzial des Einsatzobjektes, Hinweise auf einzuleitende Maßnahmen und vieles mehr. Insgesamt sind etwa 33.000 Straßen, Kreuzungen und Plätze sowie 10.000 Gebäude, Anlagen und sonstige mögliche Einsatzobjekte im Rechner hinterlegt.

Derzeit sind an den Einsatzleitrechner der Integrierten Leitstelle München nahezu 3.000 Brandmeldeanlagen angeschlossen. Löst eine davon aus, wird die Feuerwehr automatisch alarmiert.

Im Anschluß der Präsentation wurden unsere Fragen umfassend vom Kollegen der BF beantwortet.